CeBIT 2014: Fachbesucher im Fokus

Referenten

Was erwartet die Deutsche Messe AG von der CeBIT 2014, die am 9. März vom britischen Premier David Cameron und Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnet wird? Auf diese Frage antwortete Vorstandsmitglied Oliver Frese (46) am 4. Februar  in der Hermes Lounge. Frese gehört dem Vorstand seit Mai 2013 an und ist verantwortlich für 10 Bereiche, darunter die CeBIT. Zuvor war er Geschäftsbereichsleiter Hannover Messe.

Zunächst informierte Frese über einige Basisdaten. Mit über 1.466.000 qm Hallen- und 58.000 qm Freifläche verfügt die Deutsche Messe weiterhin über das größte Ausstellungsgelände der Welt mit 26 Hallen. Eine neue Halle (19/20) mit 19.500 qm ist als multifunktionale Messe- und Konferenzhalle im Bau, sie wird zum Beginn der großen Messen 2015 fertig und kostet 55 Mio. €, die eigenfinanziert werden. Nach den Investitionen vor der EXPO 2000 ist dies der erste große Neubau, der nach einem marktorientierten Geländeentwicklungsplan in Angriff genommen wurde. Mit dieser Kapazität können bis zu sechs Veranstaltungen parallel stattfinden, zu denen die Besucher bei mehr als 50 Veranstaltungen im Jahr über ausgefeilte Verkehrsleitsysteme geführt werden.

In den nächsten 20 Jahren werden innerhalb des Wachstumsprogramms mehr als 400 Mio. Euro in die Verbesserung der Infrastruktur investiert, da mehr als 30 Prozent der Hallen älter als 50 Jahre sind. Von 2015 an erwartet die Deutsche Messe AG jährliche Umsätze um 400 Mio. Euro mit entsprechender Rendite, zu der auch die Gastronomie mit mehr als 90 Restaurants und Bistros mit max. 2.500 Mitarbeitern beitragen soll.

Die CeBIT konzentriere sich immer stärker auf Fachbesucher, erläuterte Frese, 2013 seien es bereits 82 Prozent aus etwa 100 Nationen gewesen, die zu 70 Prozent aufgrund direkter Einladungen der Aussteller gekommen seien. Bei einer reduzierten Ausstellungsdauer von fünf Tagen sei die Verweildauer mit zweieinhalb Tagen hoch. Dazu trage auch das Konzept bei, Kongresse mit Messethemen zu verbinden und Leitthemen mit starken Persönlichkeiten zu besetzen. Als Beispiel dafür nannte Frese VW-Vorstand Martin Winterkorn für den Fokus Automobilindustrie.

Die ständig wiederkehrende Frage, wann die Messen durch Netzwerke im Internet abgelöst würden, beantwortete Frese zuversichtlich: „Seit dem Mittelalter ersetzt nichts den persönlichen Kontakt auf den Messen. Dabei wird es bleiben!“

Bericht: Ulrich Eggert