NDR Niedersachsen: Perspektivenvielfalt und konstruktiver Journalismus

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Der NDR in Niedersachsen umfasst neben dem Landesfunkhaus am Maschsee sechs Regionalstudios im Land und weitere sechs Korrespondentenbüros in den Regionen. Rund 600 festangestellte und auch mehrere hundert freie Kolleg:innen sorgen dafür, dass alles reibungslos läuft. Die Zahl der in Niedersachsen produzierten Beiträge und Sendungen für Radio, Fernsehen, Web und App ist allein schon wegen der Größe des Landes überdurchschnittlich hoch. Darüber hinaus sind in Hannover einige der NDR-Zentral-Redaktionen angesiedelt: So kommt zum Beispiel auch die Nachrichtensendung „NDR Info 21:45“ live aus Hannover. 

Beim Besuch des Presse Club Hannover im NDR Landesfunkhaus Hannover konnten wir einen guten Einblick in die unterschiedlichen Bereiche des öffentlich-rechtlichen Senders gewinnen. Der Kleine Sendesaal, der Große Sendesaal, die crossmediale Redaktion, das Hörfunkstudio und das Fernsehstudio wurden besichtigt. Anschließend gab es noch ein intensives Gespräch mit Funkhauschefin Andrea Lütke. Dabei wurde deutlich, dass sich der NDR in einer intensiven Veränderungsphase befindet. 

Der NDR Niedersachsen will die Perspektivenvielfalt in der Berichterstattung stärken und setzt dazu auch auf junge Journalist:innen, die aus diversen Lebenswelten kommen. Andrea Lütke , Landesfunkhausdirektorin und stellvertretende NDR-Intendantin, will dafür den Vor-Ort-Reportagen mehr Gewicht im Programm geben: „Wir wollen stärker mit den Menschen ins Gespräch kommen, guten Lösungen für (Alltags-) Probleme mehr Raum geben.“ Möglich sei dies, weil der Sender ab 2026 KI in der Redaktion einsetzen wolle, etwa um Zeit bei der Verwaltungsarbeit, aber auch bei zeitaufwendigen Recherchen einzusparen. 

Crossmedialer Newsroom

Seit fünf Jahren setzt der NDR Niedersachsen auf crossmedialen Journalismus und hat inzwischen die Redaktionen von Hörfunk, Fernsehen und Online im gemeinsamen „Crossmedialen Newsroom“ auf dem Gelände am Maschsee zusammengeführt. Ganz nebenbei haben Verantwortliche und Mitarbeitende in Hannover gezeigt, wie sich Tradition und Moderne doch verbinden lassen: Die neue Redaktion befindet sich im historischen Landesfunkhausdas Friedrich Wilhelm Kraemer, Gerd Lichtenhahn und Dieter Oesterlen entwarfen und das zwischen 1949 und 1952 gebaut wurde.

Faktenbasiert und selbst recherchiert

Trotz der Offenheit für den Einsatz von KI ist für Lütke klar: „Wir stehen weiterhin für guten Journalismus, bei dem die Reporter:innen faktenbasiert und transparent ihre nachrichtlichen Inhalte transportieren.“ Für dieses Versprechen nimmt sie in Kauf, dass die Nutzerzahlen von NRD Niedersachsen online zwar stetig steigen und sehr gute Reichweiten erzielen, aber natürlich gegen Social-Media-Plattformen wie Instagram oder TikTok nicht ankommen.

Text und Fotos: Katharina Kümpel, Dr. Sabine Wilp