Nachts allein mit der Bahn unterwegs? Manch einen beschleicht ein gruseliges Gefühl und er entscheidet sich, doch mehr Geld in die Hand zu nehmen, um angstfrei ans Ziel zu kommen. Sicherheit ist ein Entscheidungskriterium, wenn es darum geht, zwischen Auto und Bahn zu wählen, das ergab eine Kundenbefragung der ÜSTRA. „Sicherheit ist ein heißes Eisen“, erklärte Udo Iwannek, Leiter der Unternehmenskommunikation und Pressesprecher der ÜSTRA Hannoversche Verkehrsbetriebe AG, anlässlich des Besuchs des Presse Club Hannover in der Einsatzleitstelle der Firma Protec.
Antwort auf die vielen Fragen zu dem wichtigen Thema gaben an diesem Abend der ÜSTRA-Bereichsleiter Vertrieb Peter Bierschwale, Polizeidirektor Peter Jördening, Leiter der Bundespolizeiinspektion Hannover, sowie der stellvertretende Dienstgruppenleiter der Firma Protec, Alexander Bergen.
Protec ist eine hundertprozentige Tochter der ÜSTRA, die in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen feiert und rund um die Uhr für die Sicherheit der Fahrgäste sorgt. Teil des ausgefeilten Konzepts ist eine Videoüberwachung mit etwa 120 Kameras. Jede Tunnelstation der Landeshauptstadt ist damit ausgestattet, Fachkräfte des Unternehmens überwachen diese rund um die Uhr. „So wie wir das machen, ist das in Ordnung“, betonte Udo Iwannek. Das hat jüngst das Oberverwaltungsgericht Lüneburg in seinem Urteil entschieden und damit auf die Bedenken der Landesdatenschutzbeauftragten reagiert. Nach 24 Stunden werden die Aufnahmen gelöscht. Im Ermittlungsfall dürfen nur speziell geschulte Mitarbeiter das Videomaterial auswerten und den Ermittlungsbehörden aushändigen, erläuterte Peter Bierschale den interessierten Gästen den sensiblen Umgang mit dem Videomaterial.
Präsent sind nicht nur Kameras, präsent sind auch die Fachkräfte der Protec und geben damit vielen Fahrgästen ein gutes Gefühl. „Dass wir einfach nur da sind, ist gut für das Sicherheitsgefühl“, sagt Alexander Bergen. Der Einsatz der Videotechnik dient nicht nur der Überwachung möglicher Straftäter. Hilfreich ist das Zusammenspiel zwischen Technik und Mensch gerade dann, wenn es um Erste Hilfe geht. „Schläft der tatsächlich?“ Eine Visualisierung kann dies nicht eindeutig klären, aber die Streife. Sie kann in kurzer Zeit prüfen, ob es dem scheinbar eingeschlafenen Menschen vor Ort gut geht oder nicht.
Eine konstruktive Zusammenarbeit gibt es auch mit der Polizei. Die Bundespolizeiinspektion Hannover ist verantwortlich für den Bereich des hannoverschen Hauptbahnhofs und dort ebenfalls mit 160 Kameras im Einsatz. Nach Angaben von Polizeidirektor Peter Jördening, Leiter der Bundespolizeiinspektion Hannover, hat die Bundespolizeiinspektion dort inzwischen mehrere Partner, zu denen nicht nur die Deutsche Bahn gehört. Um die Sicherheit zu gewährleisten, gebe es regelmäßige und anlassbezogene Treffen dieser Unternehmen. Auch Protec setzt auf den Austausch mit den Ordnungsbehörden – anlassbezogen und regelmäßig. „Zu jedem Heimspiel von Hannover 96 gibt es eine Sicherheitsbesprechung“, betont Alexander Bergen.
Fazit des Abends: Alle sitzen im selben Boot und wollen nur eins - dass der Bürger sich auf dem Weg zu Bus und Bahn und darin sicher fühlen kann.
Bericht: Anja Reuper
Fotos: Joachim Giesel und Torsten Hamacher