„Schloss Marienburg ist unser Neuschwanstein“

Für die Anrede „Landesvater“ ist er noch zu jung. Diese Selbsteinschätzung stellte Ministerpräsident Stephan Weil beim Clubabend am 12. Februar 2019 eindrucksvoll unter Beweis. In dem bis auf den letzten Platz auf der Empore voll besetzten Veranstaltungsraum lieferte er einen offenen und sehr pointierten Meinungsaustausch zu den aktuellen Entwicklungen bei der SPD, der Digitalisierungsoffensive des Landes sowie zu den Themenbereichen Innere Sicherheit und Nachwuchskräftemangel in Kindergärten und Krankenhäusern.

Weil kündigte u.a. an, dass die Landesregierung bis Ende 2019 einen Vorschlag für die Reform der Erzieher-Ausbildung vorlegen wolle. „Ich freue mich, dass Niedersachsen ein Bundesland ist, in dem die SPD mehrheitsfähig sein kann“, sagte Weil, der zugleich deutlich machte, dass auch dies nicht zwangsläufig sei.

Er wünsche sich, dass die SPD ihr Markenprofil – soziale Gerechtigkeit, Zusammenhalt in der Gesellschaft und die Verbindung von Arbeit und Umwelt – stärker herausarbeite. „Ich bedaure sehr, dass das Thema Integration aktuell nicht im Fokus unserer gesellschaftlichen Diskussionen in Niedersachsen und im Bund ist. Deutschland ist Einwanderungsland, und wir brauchen für unsere wirtschaftliche Entwicklung jeden Menschen. Wer ständig erlebt, dass er wegen seines Namens etwa bei Bewerbungen diskriminiert wird, kann sich hier nicht wohl fühlen “, sagte Weil auch mit Blick auf die Ergebnisse der aktuellen Studie „Zuwanderung und Digitalisierung“ von Johann Fuchs und Alexander Kubis vom Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) und Lutz Schneider von der Hochschule Coburg im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Das Land engagiere sich mit der Initiative „Niedersachsen packt an“.