Siegmund Seligmann – unter seiner Leitung entwickelte sich die Firma Continental zu einem Unternehmen von Weltrang. Der Presse Club Hannover besuchte am
18. November die nach ihm benannte Villa in der Hohenzollernstraße in Hannover. Der Prachtbau, eines der wenigen hannoverschen Zeugnisse des jüdischen Großbürgertums, ist ein architektonisches Juwel.
Siegmund Seligmann – unter seiner Leitung entwickelte sich die Firma Continental zu einem Unternehmen von Weltrang. Der Presse Club Hannover besuchte am
18. November die nach ihm benannte Villa in der Hohenzollernstraße in Hannover. Der Prachtbau, eines der wenigen hannoverschen Zeugnisse des jüdischen Großbürgertums, ist ein architektonisches Juwel.
Jahrelang ist die hochherrschaftliche Villa, in der nach der jüdischen Familie Seligmann später u.a. die Wehrmacht, das britische Militärgericht, das Landesernährungsamt und zum Schluss die Musikschule untergebracht waren, von vierzig hochspezialisierten Firmen aus Deutschland und Tschechien aufwendig restauriert worden.
Dass die 1906 von Hermann Schaedtler erbaute Villa heute das weltweit einmalige Europäische Zentrum für Jüdische Musik beherbergt, wissen nur wenige. Sein Gründer und Leiter Professor Andor Izsák, ein begnadeter Erzähler, und Geschäftsführer Dr. Heiko Jacobs - er promovierte über Wagner-Opern – führten durch die repräsentativen, mit kostbaren Holzverzierungen ausgeschmückten Räume.
Das Abenteuer der Restaurierung, die Geschichte der Villa (Könige, Jazzlegende „Coco“ Schumann“ und Iris Berben waren schon zu Gast) und viele Hintergrundinformationen ließen die Presseclub-Mitglieder staunen. Hausherr Andor Izsák ließ es sich nicht nehmen, den Spieltisch der größten Synagogenorgel der Welt und das zweitälteste Harmonium vorzustellen und auf der Berliner Synagogenorgel Auszüge aus Werken des Synagogenmusikers Louis Lewandowski erklingen zu lassen.
Der renommierte Organist, der mit der nicht minder bekannten Pianistin Erika Lux verheiratet ist, wurde nicht müde, von dem Haus als idealem Ort für Dokumentation, Erforschung und Vermittlung jüdischer Musik zu schwärmen, und beschwor „die Schönheit und den Reichtum des großen Schatzes deutsch-jüdischer Kultur zu bewahren“.
Die Villa Seligmann ist die einzige Institution weltweit, in der Forschung und Ausstellungen zur synagogalen Musik mit Konzerten und musikalischen Vorträgen verbunden werden können. Hier steht die einzige restaurierte Synagogenorgel in einem Konzertsaal. Seit der Eröffnung der Seligmann Villa im Jahre 2012 weht der Geist seines einstigen Besitzers mit hochkarätigen Konzerten, Begegnungen und Festivals jüdischer Musik wieder durch das schöne Haus.
Mit einem leckeren Vin d’honneur und angeregten Gesprächen klang der Abend aus.
Bericht: Karin S. Schwarz