Gottfried Wilhelm Leibniz

Referent

Im „Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz“ steckte auch ein Globaldenker, dessen Ansichten in vielen aktuellen Debatten eine Rolle spielen könnten – und auch spielen sollten, so Professor Dr. Wenchao Li am 29. April im Presse Club.


Internationale Politik

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts formulierte er bereits (journalistische) Aussagen zum Verhältnis zwischen Europa, Russland und China, die noch heute aktuell sind. Diese. Für Leibniz sei das Russland seiner Zeit die Brücke zwischen Europa, der Region mit der höchsten Kultur, und China, der Region mit der höchsten technischen Zivilisation, gewesen. Er riet zu einer sorgsamen globalen Zusammenarbeit.

Diskurs

Dr. Li, der die Leibniz-Stiftungsprofessur der Leibniz Universität Hannover und der Landeshauptstadt Hannover innehat, präsentierte Leibniz zudem als Poeten, der rund 15.000 Briefe an 1.100 Partner geschrieben hat und weitere 50.000 Abhandlungen, Exposees und Skizzen. „Insgesamt sind es 200.000 Blatt, die aneinandergereiht 60 Kilometer ergeben.“ Die Briefe seien für Leibniz Diskussions- und Kommunikationsmedien gewesen, da Leibniz „ein Gelehrter war, der das Gespräch mit anderen brauchte“. Und auch mit dieser Haltung zeigt sich Leibniz nah unserem aktuellen Verständnis von der Bedeutung von Dialog und Diskurs für Entwicklungen.

Bildung

Auch Leibniz Formulierung „Nach eines jeden Natur und Neigung“ scheint Argumente der aktuellen Bildungsdebatte vorwegzunehmen. Ganz nebenbei erwies Dr. Li mit diesem Hinweis aber auch der diesjährigen Preisträgerin des Leibniz-Ring-Hannover, Prof. Dr. Rita Süssmuth, seine Reverenz. Engagiert sie sich doch im Bildungsbereich u.a. als Präsidentin des buddy e.V., der sich um den Erwerb sozialer Handlungskompetenzen von Schülerinnen und Schülern kümmert.

Bericht: Katharina Kümpel