Alt und Jung in Hannover

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„Alt und Jung – wie leben Hannovers Generationen zusammen?“ lautete die Frage bei „Presse Club! Hannover im Gespräch“. Und die Antwort ist nach einer Stunde Diskussion klar: Besser, als so mancher sich das vorstellen kann.

Denn wenn Alt und Jung übereinander reden, dann nicht immer positiv, weiß Professor Ralf Hoburg von der Hochschule Hannover. „Das soziale Konfliktpotenzial ist da.“ Schließlich hätten die Generationen durchaus unterschiedliche Interessen. Aber die Diskussion werde oft von falschen Vorstellungen und Vorurteilen bestimmt: „Es sind Mythen, dass Alte unflexibel und die Jungen unpolitisch sind“, so der Theologe und Sozialwissenschaftler.

Vor allem im Beruf treffen Alt und Jung aufeinander – und genau hier zeige sich auch, dass die Vorurteile nicht weit tragen. Das angebliche Beharrungsvermögen der Alten werde überschätzt, sagt Presse-Club-Mitglied Helmut Zander. „Am Ende zählt immer der Erfolg.“ Und dazu könne sowohl die Innovationsfreude der Jungen als auch die Erfahrung der Alten beitragen.

Dass Klischees nicht immer stimmen, zeigt auch das Beispiel des Eilenriedestifts. Hier leben Studenten mit Senioren zusammen – wenn es überhaupt mal Beschwerden über Lärmbelästigung nach 22 Uhr gibt, dann von den Studenten, die sich vom Fernseher des schwerhörigen Zimmernachbarn belästigt fühlen.

Professor Ralf Hoburg, Helga Nowak, Nadja Babalola, Helmut Zander, Maximilian Oppelt (von links)

Emotionaler wurde die Diskussion, die von Moderatorin Nadja Babalola geleitet wurde, beim Thema Rente mit 63. Hier würde die ältere Generation auf Kosten der jüngeren beschenkt, beklagt Zander. „Weniger Schulden zu machen würde den nachfolgenden Generationen helfen“, mahnt auch Maximilian Oppelt, stellvertretender CDU-Chef in Hannover.

Das sah Helga Nowak, Vize-Fraktionsvorsitzende der Rats-Linken anders. Die Rente mit 63 zum Streitfall zwischen den Generationen zu machen sei nicht fair. Ihre Botschaft: „Liebe jüngere Generation, es gibt genügend Geld in der Republik, es ist nur nicht richtig verteilt.“

Alt und Jung: Sie können in Hannover nicht nur gut zusammen leben und arbeiten – sie können auch gut miteinander diskutieren, wie unsere Sendung zeigt. Die Aufzeichnung können Sie sich hier ansehen.

Bericht: Heiko Randermann