Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Schlüterschen Mediengruppe

Von links: CEO Ingo Mahl, Marco Fenske (Geschäftsführer und CDO, Fachmedien), Jennifer Grospitz (Senior Communications Manager) und Torsten Hamacher (Content Manager, Fachmedien)

Von links: CEO Ingo Mahl, Marco Fenske (Geschäftsführer und CDO, Fachmedien), Jennifer Grospitz (Senior Communications Manager) und Torsten Hamacher (Content Manager, Fachmedien)

Mit einem Besuch bei der Schlüterschen Mediengruppe beendete der Presse Club Hannover am ersten Dienstag im September seine Sommerpause. Bei herrlichem Sommerwetter fanden rund 40 Mitglieder und Gäste den Weg in die Hans-Böckler-Allee 7. Sie erlebten einen rundum gelungenen Abend, der tiefe Einblicke hinter die Kulissen eines traditionsreichen Verlagshauses erlaubte, das derzeit wie viele andere Verlage auch vor großen Herausforderungen steht. Für interessierte Gäste gab es vor der eigentlichen Präsentation der Meilensteine und neuen Strategien auch die Möglichkeit, das hauseigene kleine Museum zu besuchen und so einen Blick in die Geschichte des Unternehmens zu werfen, das als Buchdruckerei begonnen hat.

UNBREAKABLE. So lautete die Headline einer Folie, die beim Besuch des Presse Club Hannover bei der Schlüterschen Mediengruppe gezeigt wurde. Das passt wirklich gut zu diesem zweitältesten Unternehmen in Hannover, das am 3. Februar 1747 gegründet wurde. Damals ging es in allererster Linie um den Druck des Hannoverschen Kirchen-Gesangbuches. Das hat sich in den letzten 277 Jahren allerdings deutlich geändert.

1930 wurde das erste Branchen-Fernsprechbuch für die Stadt Hannover von der Schlüterschen herausgegeben. Damit wurden die Verzeichnis-Medien zu einem wichtigen Standbein des Verlags. Die Fachmedien entwickelten sich als weitere Säule der Schlüterschen schon Ende des 19. Jahrhunderts. Seit den 2000er Jahren erweiterte sich die Angebotspalette mit Marketing-Services und Online-Angeboten für die rund 70.000 Kunden der Schlüterschen, die vorwiegend im Bereich KMU angesiedelt sind.

Etwa 400 Menschen beschäftigt das moderne Medien- und Marketingunternehmen, das neun Standorte im gesamten Bundesgebiet unterhält. Der Konzernumsatz lag 2023 bei 60 Millionen Euro. Damit will sich CEO Ingo Mahl, der seit drei Jahren an Bord ist, jedoch nicht zufriedengeben. „Die Schlütersche ist ein schlafender Riese, den wir aufwecken wollen,“ erklärt er. Das Ziel hat er dabei immer klar vor Augen: „Wir wollen zurück auf den Wachstumspfad. Dafür müssen wir vor allem im Bereich Digitalisierung deutlich aufholen.“

Das ist vermutlich eine der größten Herausforderungen überhaupt in der fast 300-jährigen Unternehmensgeschichte. Aber Mahl, der im Bereich Fachmedien seit einigen Monaten von Marco Fenske unterstützt wird, ist sich sicher, dass es gelingen kann. Wichtige Tools sind in diesem Zusammenhang digitale Plattformen wie COCO, ein Communication Cockpit, das die digitale Kommunikation extrem vereinfachen soll.

Marco Fenske, früher Chefredakteur beim RND, ist seit fünf Monaten an Bord und als Geschäftsführer zuständig für den Fachmedienbereich. Für ihn steht fest, dass Fachmedien für Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft unentbehrlich sind. Aber er weiß natürlich auch, dass nur noch jeder zweite Internetnutzer in Deutschland Interesse an Nachrichten hat und dass nur noch knapp die Hälfte der erwachsenen Internetnutzer in Deutschland den Nachrichten vertraut. Kein einfacher Stand also für den Chief Digital Officer. Denn so wichtig das Print-Geschäft nach wie vor ist: Die Zukunft liegt bei den digitalen Medien.

Der Abend endete mit vielen Fragen, einer angeregten Diskussion über die Zukunft der Branche und viel Austausch untereinander. Rundum gelungen, so das Fazit aller Beteiligten.

Bericht und Titelfoto: Dr. Sabine Wilp
Fotos der Bildergalerie: Ira Thorsting