Goldschmiede-Wettbewerb bringt kreative Schmuckstücke hervor

Gewinnerin Andrea Spielmeyer

Die Tradition der Verleihung des LeibnizRingHannover ist das bedeutendste jährlich stattfindende Ereignis im Presse Club Hannover. Die Mitglieder hatten nun erstmals Gelegenheit, den erstplatzierten Ring sowie die weiteren eingereichten Unikate des diesjährigen Goldschmiede-Wettbewerbs zu sehen. Eine Jury hatte die Auswahl getroffen. Schon seit 1997 gibt es die Auszeichnung, in diesem Jahr jährt sich die Vergabe an herausragende Personen und Institutionen zum 25. Mal. Das Volk der Ukraine wird ausgezeichnet. Mit dem Namen des Rings erinnert der Club an den Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz.

Das Markenzeichen der vielen eindrucksvollen und sehr kreativ gefertigten Schmuckstücke: Sie werden handwerklich angefertigt und sie sind Unikate von Goldschmiedinnen und Goldschmieden, die sich an dem Wettbewerb des Presseclubs beteiligen. Neun Ringe wurden dieses Jahr eingereicht. Der Presseclub-Vorsitzende Jürgen Köster lobte die Teilnehmer, jeder habe beim Wettbewerb Kreativität und Vermögen eingesetzt.

Petra Marklein-Paas, Obermeisterin der Gold- und Silberschmiede-Innung Hannover, beschrieb eindrucksvoll die Philosophie des erstplatzierten Rings mit dem Bezug zum Krieg in der Ukraine. „Wir sollten den Leitsatz akzeptieren, dass es kein Überziehen von Meinungen geben darf.“ Man dürfe herunterschauen, aber um dem anderen aufzuhelfen. Die Obermeisterin sagte, dass das aktuelle Thema kein leichtes sei. Von großer Bedeutung seien Toleranz und Achtung des Andersseins. Ein jegliches Überheben über den anderen verbiete sich, in der Ukraine sterben Unschuldige, weil einer meint, er sei höher positioniert. Marklein-Paas: „Wir treten dafür ein, die demokratische Tradition zu schützen, und wir sehen eigentlich, wie zerbrechlich alles ist.“ Der Ring unterstütze die Persönlichkeit, aber ein ganzes Volk in einem Ring zusammenzufassen, sei sehr schwierig.

Die Gewinnerin des Goldschmiede-Wettbewerbs für den LeibnizRingHannover 2022,  Andrea Spielmeyer aus Bramsche, greift in ihrem Ring die Tradition der Vyshyvankas auf und finde durch die Verwendung von Rotgold und Titan eine gelungene Anbindung an die Moderne, sagt die Jury. Der Innenring ist den traditionell bestickten ukrainischen Hemden nachempfunden. Still, leuchtend, lebendig, souverän und zugleich mahnend erzählt der Ring von der Zerbrechlichkeit des Lebens, von Anfechtung, von Werten und Ethik. Die Ummantelung des Innenrings mit Titan und Rotgold hingegen zeugt von Mut, Stärke, Festigkeit, Schutz und Bewahrung. Gerade dieser Gesamteindruck habe die Jury veranlasst, den Ring von Andrea Spielmeyer zum LeibnizRingHannover 2022 zu küren.

Mit einer preiswürdigen Idee fand die Goldschmiedin Britta Schwalm aus Langen die Aufmerksamkeit des Presseclubs: Die vielfach ausgezeichnete Goldschmiedin hat ein ganz besonderes Exponat gestaltet: eine Sonnenblume, die aus golden schimmernden Sonnenblumenkernen und aus 750er Gelbgoldkernen besteht. Sie sind als Anhänger gestaltet und können an einer Kette getragen werden. Die Idee dahinter: Hilfe für das im Krieg darbende ukrainische Volk. Mit der möglichen Versteigerung der einzelnen goldenen Kerne wird ganz reale Hilfeleistung ermöglicht. Diese außergewöhnliche Idee hat auf Anregung der Jury den Presse Club Hannover bewogen, anlässlich der 25. Verleihung des LeibnizRingHannover zusätzlich diesen Jubiläumspreis zu vergeben.

In diesem Jahr könnte es noch etwas dauern, bis der LeibnizRingHannover an die Preisträger überreicht werden kann, deutete Jürgen Köster an. Die besonderen Umstände in der Ukraine dürften das erfordern. 

Folgende Goldschmiede haben am Wettbewerb 2022 teilgenommen: Jutta Arndt, Hannover; Svenja Frenkler, Hamburg; Eunhui Jeong-Wankmüller, Pforzheim; Marco Kurapkat, Isernhagen; Philipp Lang, Nürnberg; Marc Maertens, Hildesheim; Yvonne Meyer, Uetze; Britta Schwalm, Langen; Andrea Spielmeyer, Bramsche.

Bericht: Holger Bahl
Fotos: Karin Lahmann