Leider nicht ganz so zahlreich wie geplant, waren Mitglieder des Presse Club Hannover am 1. März 2016 zu Gast im Niedersächsischen Landesmuseum Hannover (Eigenbezeichnung: Das WeltenMuseum). Um eine Bildungslücke für diejenigen zu füllen, die noch niemals dort waren: Das Museum befindet sich direkt am Maschpark gegenüber dem Neuen Rathaus in einem repräsentativen Gebäude im Stil der Neorenaissance.
Die dabei waren, durften Räume betreten, die für Besucher sonst nicht zugänglich sind, und bekamen Erläuterungen aus erster Hand von der Direktorin Prof. Dr. Katja Lembke und dem Kurator für Europäische Malerei des 19. und frühen 20. Jahrhunderts Dr. Thomas Andratschke, der auch für die Leitung der graphischen Sammlung des Museums zuständig ist.
Das Museum verfügt insgesamt über ca. eine Million Exponate aus allen Themenbereichen. Davon sind allerdings immer nur ca. ein Prozent in den Ausstellungen zu sehen, um eine Reizüberflutung zu vermeiden. Die anderen verweilen in den Depots oder sind als Leihgabe unterwegs. Deshalb ist es auch schier unmöglich, das Museum in seiner Vielfalt mit der Darstellung in verschiedenen Welten (Natur, Menschen u. Kunst) an einem Abend kennenzulernen.
So beschränkte sich der Besuch darauf, einmal „hinter die Kulissen“ eines Museums zu schauen oder präziser gesagt, die Werkstatt aufzusuchen, in der aus verschiedenen Gründen die Bilder der Landesgalerie eine „Inspektion“ erfahren. Auch ein Blick in eines der sechs diebstahlgesicherten Depots, in dem Bilder unter idealen klimatischen Bedingungen lagern, die aus thematischen Gründen zurzeit nicht gezeigt werden, wurde den Presse-Club-Mitgliedern gewährt.
Neben der Dauerausstellung zeigt das Museum wechselnde Sonderausstellungen. Die laufende Ausstellung „Madonna“ wird ab dem 18. März durch die Ausstellung „Mythos Heimat – Worpswede und die europäischen Künstlerkolonien“ ersetzt, die bis zum 26. Juni 2016 zu sehen sein wird.
Wünschenswert wäre es, so Frau Prof. Dr. Lembke, die Besucherzahlen zu steigern. Von den ca. 113.000 Besuchern im Jahr sind nur rund 15 Prozent Touristen. Zum Stab der 60 Mitarbeiter/innen gehören auch Museumspädagoginnen, die spezielle Angebote für Kinder, Schulklassen und Familien bereithalten. Ein besonderes Ziel der Direktorin ist, die Zwanzig- bis Dreißigjährigen für einen Museumsbesuch zu gewinnen. Und generell gilt, weitere Multiplikatoren zu finden, die dieses herausragende Museum unterstützen.
Für die Dauerausstellung sind nur vier und für eine Sonderausstellung zehn Euro zu entrichten. Informationen gibt es unter www.landesmuseum-hannover.de
Bericht: Manfred Spengler
Fotos: Katharina Kümpel