Politische Entscheidungen müsse man als Unternehmen der öffentlichen Hand respektieren und umsetzen. Mehr mochte der Vorstandsvorsitzende der üstra, André Neiß, am 12. Mai im Presse Club zum Thema „Ausbau der D-Linie“ nicht sagen. Schließlich gehört die üstra über eine Holding der Landeshauptstadt Hannover und der Region.
Aber es gab weit mehr Themen. Zum Beispiel die neuen Fahrzeuge des Typs TW 3000, die jetzt nach und nach zum Einsatz kommen, Ein Zufall hatte zur Entdeckung eines Produktionsfehlers geführt, der voll zu Lasten des Herstellers geht. „Kostet uns nichts, wir haben robuste Verträge“, kommentierte Neiß. Was man bisher gehört habe, beweise die Zufriedenheit der Fahrgäste mit dem neuen Typ. Weniger zufrieden sei man mit der Verwertung der ausgemusterten Fahrzeuge. Sie ließen sich immer schlechter verkaufen.
Die Video-Überwachung ist wichtig für uns, weil das Thema Sicherheit immer eine wichtige Rolle spielt“, stellte Neiß fest. Das Verständnis für die Einwände des Datenschutzbeauftragten halte sich bei der üstra in Grenzen.
Die Zahl der Unfälle sei zurückgegangen und betrage unter 200 im Jahr, was ins Verhältnis gesetzt werden müsse zu 165 Mio. Fahrgästen. Letztendlich könne man denen die Pflicht zur Aufmerksamkeit nicht nehmen.
Der rapiden Entwicklung der Informationstechnologie folge man zum Beispiel durch die vermehrte Einbindung sozialer Medien in die Kommunikationsstrategie. Auch verfolge man den Fortschritt der Hybridtechnik und der Elektromobilität, wobei die Wirtschaftlichkeit immer im Auge behalten werden müsse, die Umweltfreundlichkeit sowieso. Immerhin fahre man ausschließlich mit Ökostrom.
Ein Problem, das er von seinem Vorgänger 2005 übernommen habe, sei die große Zahl von über 40 Tochterunternehmen gewesen. Davon seien an die 30 durch das Raster gefallen „Was hat mit unserer Kernaufgabe zu tun, ist wirtschaftlich und mit geringen Risiken behaftet?“ Mit dem Rest könne man gut leben.
Auch bei der leidigen Frage der Kombitecks zu Großmessen steuere man auf eine Lösung mit der Messe AG zu. Schließland spreche man ja unter Geschwistern.
„Wir werden das Problem so lösen, dass alle zufrieden sind“, kündigte Neiß an.
Bericht: Ulrich Eggert