Was macht man mit einer guten Idee? Man entwickelt sie erfolgreich weiter. Wie das geht, demonstrierten Anette Langhorst und Robert Kroth am Beispiel von nobilis Esslust einem interessierten und amüsierten Publikum am 9. Dezember 2014 im Presse Club.
Keineswegs professioneller Gastro-Kritiker sei er, versicherte Robert Kroth, der mit einem Partner die erfolgreiche Werbeagentur Gerschau & Kroth betreibt, sondern die Freude am Essen habe ihn motiviert, sich mit dem Thema auch in dieser Form zu beschäftigen. Er sei überzeugter Fleischesser, bekannte er, schrecke aber auch vor anderen Formen der Speisenzubereitung nicht zurück. Seine Frau befürchte als Mittesterin, dass sie langsam die Herrschaft über den eigenen Teller verliere, bliebe aber auch weiter bei der Stange, weil zwei Zungen ja immer besser urteilten.
Hannover sei keineswegs kulinarische Provinz. Es gebe so unglaublich viele engagierte und begeisterte Köche in der Landeshauptstadt und der Region. „Es macht Spaß, über sie zu berichten, und noch mehr, wenn der Bericht positiv ausfällt“, sagte Kroth, der aber auch nicht davor zurückschreckt, ein strenges Urteil zu fällen. Als Beispiel dafür sei die Überschrift eines Berichts über seinen alten Freund Ekkehard Reimann genannt. Nach einem nicht so gelungen Essen titelte Kroth „Stille Tage im Clichy“. Verfolgt habe ihn aber noch kein kritisierter Koch, allenfalls übe das Restaurantpersonal Kritik an der Kritik. Das aber nicht handgreiflich, wie es Kritikerkollegen schon widerfahren sei.
Kroths Empfehlung: „Verlassen Sie einmal die eingetretenen Pfade zum gewohnten Griechen und dem Italiener um die Ecke und gehen Sie neue Wege zu unentdeckten Talenten. Sie werden wahre Wunder erleben.“ Sollten die neuen Ziele bereits bei nobilis Esslust beschrieben worden sein, empfehle sich allerdings rechtzeitige Reservierung.
Wie man eine solche neue Geschäftsidee weiter treibt, machte Anette Langhorst deutlich. In der Nobilis-Chefredaktion verantwortet sie die Esslust und treibt das Produkt markentechnisch crossmedial voran. Partner wurden gewonnen, die ihren Bereich rund um gutes Essen exemplarisch vertreten, die kostenlose App nobilis Esslust und die entsprechende Webseite liefern vielfältige Informationen rund ums Thema. Kaum möchte man glauben, dass die durchschnittliche Verweildauer nur 3,17 Minuten beträgt.
In die lebhafte Diskussion brachte mancher seine eigenen Erfahrungen ein und trug dazu bei, Kroth’s Behauptung zu bekräftigen: „Hannover ist keineswegs gastronomische Provinz!“
Bericht: Ulrich Eggert