Seit über einem halben Jahr ist Anke Pörksen nun bereits Sprecherin der Landesregierung von Stephan Weil (SPD). Ist die 47-jährige Mutter von zwei fast erwachsenen Kindern inzwischen in Hannover angekommen? Im Presseclub beantwortete sie diese Frage am 24. September vor voll besetztem Haus mit dem Bekenntnis „Ich liebe Niedersachsen.“
Die in Krefeld geborene Staatssekretärin schlug temperamentvoll auf, wie man es von einer Rheinländerin erwartet, schilderte noch einmal kurz, warum sie nicht – wie ursprünglich vorgesehen – Justizministerin geworden ist, und gestand, dass sie am Anfang der neuen Aufgabe ziemlich unvorbereitet gegenüberstand.
Das Amt der Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Juristen, eines „Stachels im Fleisch der SPD“, habe sie niedergelegt, um sich voll der neuen Herausforderung zu widmen. „Die ersten zehn Wochen waren der reine Horror“, erinnerte sich Anke Pörksen, „danach habe ich langsam Tritt gefasst“. In der Landespressekonferenz habe sie die Erfahrung gemacht „Rede nicht, ohne die Konsequenzen zu bedenken.“
Inzwischen liebt sie diesen Job „über alles“, in dem sie dazu beitragen will, die Politikverdrossenheit zu überwinden und eine phantasievolle Kommunikation mit den auf unterschiedlichem Niveau stehenden Menschen in Niedersachsen zu entwickeln. „Transparenz und Ehrlichkeit sollen dabei im Vordergrund stehen“, versprach die Referentin. Das Informationsfreiheitsgesetz werde dazu beitragen, so viele Probleme wie möglich verständlicher darzustellen.
Die Staatssekretärin sah vor allem in der Optimierung der Internetpräsentation der Landesregierung und ihrer Ministerien sowie der Präsenz in den sozialen Netzwerken eine wichtige Aufgabe, für die auch Geld in die Hand genommen werden müsse. Der Ausgang der Bundestagswahlen habe keine Auswirkungen auf den Haushaltsentwurf der niedersächsischen Landesregierung, versicherte Pörksen. Mit welcher Bundesregierung auch immer – die Länder und Kommunen müssten finanziell in die Lage versetzt werden, ihre Aufgaben zu erfüllen.
In der anschließenden Diskussion bewies der Gast Witz und Schlagfertigkeit, was beim Auditorium gut ankam.
Bericht: Ulrich Eggert