Neujahrsempfang mit Gedenken an Ulrich "Uli" Eggert

Gäste

Der Presse Club Hannover feierte am 19. Januar 2016 seinen Neujahrsempfang. Er fand nicht, wie seit langem üblich, in „Meyers Scheune“ im Zoo statt, sondern erstmals in den eigenen Räumen des Presse Clubs. Sie konnten den großen Andrang der vielen Mitglieder und Gäste kaum fassen. Aber das sorgte für die „richtige Club-Stimmung“.

Unter den Teilnehmern waren auch (fast) alle, teils von weither angereiste Ehrenmitglieder: Dieter von Herz, Rainer Ortlepp, Ralph Jarrett und Helmut Zander. Erstmals fehlte mit Ulrich Eggert einer der beiden Ehrenvorsitzenden. Er war kurz zuvor am 6. Januar 2016 gestorben. Dem Vorsitzenden Jürgen Köster gelang es in seiner Begrüßung, den Neujahrsempfang nicht zu einer Trauerfeier werden zu lassen, so wie es Uli Eggert sicher gewollt hätte. Sein Credo war: Das Leben geht weiter. Das zeigten auch die Frau und die Tochter des Verstorbenen, die eigens zum Presse Club gekommen waren.

Jürgen Köster schilderte noch einmal seine ergreifende letzte Begegnung mit Uli Eggert wenige Tage vor seinem Tod, von dem er wusste und dem er bewusst entgegen sah. Ein letzter Schluck des besten Rotweins, den Uli Eggert zu bieten hatte, besiegelte den Abschied der beiden Freunde im Beisein ihrer Ehefrauen. „Uli wollte kein Aufhebens machen, das Leben sollte weiter gehen.“

Dann würdigte Ehrenvorsitzender Rolf Zick, der Uli Eggert seit über 50 Jahren kannte, mit dem ihn eine  über ein halbes Jahrhundert währende tiefe Freundschaft verband, die Persönlichkeit und die Verdienste des Verstorbenen um den Presse Club Hannover. Er hatte ihn 1994 mit gegründet, war viele Jahren stellvertretender Vorsitzender und später Ehrenvorsitzender. Uli, wie ihn seine Freunde nannten, war mit seinen Ideen, seiner Kreativität und seiner Verlässlichkeit eine der prägendsten Säulen des Clublebens. Aber es war nicht seine Art, im Rampenlicht zu stehen. Er wirkte lieber hinter den Kulissen, dafür aber umso segensreicher. Rolf Zick dankte vor allem auch Frau Annemarie Eggert und ihrer Tochter Karo für den Mut, sich im Sinne ihres verstorbenen Mannes und Vaters dem Schicksal zu stellen und durch ihren Besuch im Presse Club zu beweisen, dass das Leben weiter geht. Tief bewegt dankte Karo Eggert für die tröstenden Worte.

In einem kurzen Rückblick und Ausblick wies der Vorsitzenden Jürgen Köster besonders darauf hin, dass der Presse Club auch in diesem Jahr wieder den Leibniz-Ring-Hannover verleihen werde. Das sei von besonderer Bedeutung, weil Hannover anlässlich des 300. Todestages des Universalgelehrten das "Leibniz-Jahr" feiert. Die Finanzierung der Ring-Veranstaltung sei dank Spenden "der Treuesten" gesichert.

Auch der Vorsitzende des Veranstaltungsausschusses, Torsten Hamacher, gab einen Rückblick auf die Vielzahl teilweise hochkarätiger Veranstaltungen im vergangenen Jahr. Auf der gleichen Höhe und mit dem gleichen Elan soll es in diesem weiter gehen, auch unter Berücksichtigung des Leibniz-Jah-res. Alle Mitglieder wurden zur Mitarbeit aufgerufen.

Hartmuth Schulz, Vorstandsvorsitzender der Sir-Greene-Stiftung des Presse Club Hannover, bezeichnete die finanzielle Situation der Stiftung als befriedigend, so dass auch für dieses Jahr wieder drei Stipendien für den journalistischen Nachwuchs vergeben werden. Er wies darauf hin, dass fast alle der bisherigen rund 40 Stipendiaten seit 2002  Karriere gemacht haben. Als jüngste Beispiele nannte er Patrick Hoffmann vom RedaktionsNetzwerk Deutschland, der kürzlich mit einer Doppelseite in mehreren Zeitungen brillierte, Marina Kormbaki, ebenfalls vom Netzwerk, die sich mit ihren Berichten und Kommentaren weithin Ansehen verschafft hat, und NDR-Reporterin Carolin Fromm, die jetzt wieder für ein Vierteljahr nach Ecuador geht, um über Frauenfragen zu berichten. Im Übrigen habe der Überschuss des letzten, noch von Uli Eggert initiierten und organisierten Golfturniers und der Tombola ausgereicht, ein Stipendium zu finanzieren.

Ein geselliges Beisammensein mit vielen interessanten Gesprächen und ein von Dr. Matthias Wilkening gesponsertes Büffet aus der Dorfküche des Klinikums Wahrendorff in Ilten ließen den Abend ausklingen.

Bericht: Rolf Zick
Alle Fotos: Joachim Giesel