Neue Klinik: Moderne Lichtkuppel ist das künstlerische Highlight

Lichtkuppel

Weitreichende Neuerungen stehen beim psychiatrischen Fachkrankenhaus Klinikum Wahrendorff bevor. Mit der Eröffnung des zukunftsweisenden Gebäudekomplexes in Köthenwald (Sehnde) wird die Gesundheitsversorgung an diesem Standort auf ein neues Niveau gehoben.

Der Presse Club Hannover hatte vorab Gelegenheit, mit Geschäftsführer Dr. Matthias Wilkening die modernen Räume des Krankenhauses zu besichtigen. Die Investition beläuft sich auf 92 Millionen Euro. Im Neubau stehen 349 Betten bereit. Kerngedanke des Klinikums: Menschen mit seelischen und geistigen Beeinträchtigungen ein hohes Maß an Freiheit zu ermöglichen. Dr. Wilkening formuliert es so: „Das Leben so zu gestalten, wie ich es leben möchte.“

Der Geschäftsführer hob hervor: „Wir stehen nicht im Wettbewerb um Patienten, sondern im Wettbewerb um Mitarbeiter.“ Er zielte damit auf den akuten Mangel an Pflegekräften ab, der für die gesamte Branche eine große Herausforderung darstellt.

Am Standort Köthenwald wird eine Vielzahl von Bestandsgebäuden der Fachkliniken zusammengeführt. Das Projekt ist aktuell der größte psychiatrische Krankenhausneubau. Der Neubaukomplex besteht aus fünf Kuben mit jeweils drei Etagen. Ein eigenes Blockheizkraftwerk unterstreicht die Autonomie des Projekts. 

Neben den in hellen Farben gehaltenen Patientenzimmern (Licht wirkt positiv auf die Psyche) gibt es Therapieräume. Eine Besonderheit ist die Therapieküche zum gemeinsamen Kochen. Sie dient dem Aufbau sozialer Kontakte und dem Wiedererlernen von Alltagsstrukturen. Das Konzept von Licht und stimulierenden Farben wird auch bei den hellen, grau-beigefarbenen Terrazzofußböden verfolgt.

Wichtiger Bestandteil des Neubaus ist ein großes Foyer und Speisesaal im Erdgeschoss. Über der Räumlichkeit spannt sich in der Decke eine 16 Meter lange, acht Meter breite und acht Meter hohe Lichtkuppel. Der Bauherr ließ sich von der berühmten Rotunde des Guggenheim Museum inspirieren. Die Raum-Licht-Konstellation „Thought as light“ stammt von James Turrell, einem der renommiertesten Vertreter der internationalen Kunstszene. Er lebt und arbeitet heute im US-Bundesstaat Arizona. Die Installation wechselt von innen wie von außen die Farbe des Lichts. Es entsteht ein Zusammenspiel von natürlichem und künstlichem Licht.

Dr. Wilkening freut sich darauf, dass das Kunstwerk künftig vielen Menschen zugänglich sein wird – Patienten, Mitarbeitern, Besuchern, der Nachbarschaft und allen Kunstinteressierten.

Bericht: Holger Bahl
Fotos: 
Lily Knake und Joachim Giesel