"Das kann man alles essen"

Mona Binner beim Hängen ihrer Fotos

Wer dieser Tage die Räumlichkeiten des Presse Clubs Hannover betritt, wird definitiv schon nach kurzer Zeit Hunger verspüren. Hunger auf köstliche Tomaten, wunderbare Salate, auf Lachs, Waffeln und andere Köstlichkeiten. Grund dafür sind die Bilder von Mona Binner. Die Fotografin zeigt in den Clubräumen einen breiten Auszug aus dem Spektrum der Food-Fotografie, der Spezialität der Hannoveranerin. 

Mona Binner ist gelernte Werbe-Fotografin. Ein Assistenz-Job in London brachte die 39-Jährige mit dem Thema Lebensmittelfotografie in Berührung. „Und von dem Tag an stand fest, was ich machen will“, sagt die Fotografin und Buchautorin. Besonderheit: Mona Binner arbeitet ausschließlich mit natürlichem Licht. Blitzlicht zerstört die Atmosphäre, ist die Fotografin überzeugt. Und wenn man sich die 36 Bilder ansieht, die für die zweite Jahreshälfte die Club-Räume zieren, kann man ihr eigentlich nur recht geben. 

Natürlichkeit ist auch beim Gegenstand ihrer Arbeit, den kulinarischen Köstlichkeiten, oberstes Gebot: „Was man auf den Bildern sieht, kann man alles essen“, stellt die Food-Fotografin klar. Sie sei immer wieder verwundert, woher die Gerüchte kommen, nach denen in der Lebensmittelfotografie alles nur der Optik wegen künstlich aufgehübscht sei. „Autopolitur auf dem Apfel und Gelatine im Bier – das ist Quatsch!“ Natürlich helfe sie sich hier und da mit einem Stäbchen und anderen Tricks, um das Salatblatt optimal in Szene zu setzen. Das sei aber auch alles. Es bleibt alles echt, sagt sie. 

Damit die Speisen trotzdem optimal in Szene gesetzt werden, arbeitet Mona Binner seit Jahren mit professionellen Food-Stylistinnen zusammen. Das Ergebnis kann man beispielsweise Monat für Monat im Kundenmagazin Centaur der Drogeriemarkt-Kette Rossmann bewundern. Oder in diversen Kochbüchern, die bei namhaften Verlagen wie Gräfe und Unzeroder Randomhouseerschienen sind beziehungsweise erscheinen: „Im September geht mein inzwischen 22. Kochbuch in Druck“, freut sich die Fotografin, deren Traum es immer war, das erste Kochbuch vor dem 30. Geburtstag veröffentlicht zu haben.

Mona Binner ist 39 Jahre jung und bereits seit 2007 selbstständig. Sie lebt mit Mann und einem Sohn in Hannover. Wenn sie nicht hinter der Kamera steht, findet man sie meist selbst am Herd, im Garten oder unterwegs mit dem Wohnmobil irgendwo in Europa – auf der Suche nach neuen Eindrücken, guten Zutaten und leckerem Essen. Seit 2021 ist Mona Binner Mitglied im Female Photoclub e.V. Dort freut sie sich, ihre Erfahrungen zu teilen und junge Fotografinnen zu unterstützen. 

Die Ausstellung von Mona Binner im Presse Club wurde im Rahmen des Sommerempfangs am 6. September 2022 eröffnet. Eine Gesprächsrunde mit der Fotografin findet am 13. November 2022 statt.

 
Text: Torsten Hamacher
Bilder: Mona Binner und Torsten Hamacher