City of Music im Presse Club

Referentin

Beim Clubabend am 21. Februar 2017 berichtete Alice Moser vom Kulturbüro der Landeshauptstadt, was mit dem Titel „UNESCO City of Music“ verbunden ist, den Hannover seit rund zwei Jahren tragen darf.

Hannover verfügt seit Dezember 2014 über diesen Status und ist damit eine von insgesamt vier deutschen Städten, die bislang Aufnahme in den exklusiven Kulturklub der UNESCO Creative Cities gefunden haben: Nach Berlin als UNESCO City of Design und Heidelberg als UNESCO City of Literature folgten Mannheim und Hannover als UNESCO Cities of Music im Jahr 2014. Seinerzeit waren es weltweit neun UNESCO Cities of Music, heute sind es 19, und jährlich kommen weltweit etwa fünf neue Städte hinzu. Da heißt es, Kontakte zu knüpfen und Musikkultur-Austausch zu pflegen. Ende 2015 übernahm Alice Moser als Koordinatorin diese Aufgabe im Kulturbüro.

Die Vereinten Nationen geben politische Impulse für die Creative Cities. Die Zentrale der UNESCO in Paris erteilt die Genehmigungen und verkauft die Nutzungsrechte. 116 Städte sind bisher als Creative Cities ausgezeichnet worden. Sie setzen sich für Frieden und Völkerverständigung ein und unterstützen unterentwickelte Standorte. Insbesondere die Chinesen helfen laut Alicia Moser anderen Cities of Music sehr großzügig bei Musikprojekten. Der Etat in Hannover liegt bei 80.000 Euro.

Dank Sponsoren der Privatwirtschaft ist der junge Singer-Songwriter John Winston Berta 2015 im Auftrag der UNESCO City of Music Hannover mit dem Song "Welcome Home" von einer City of Music zur anderen gereist. Der Mädchenchor hat Bologna besucht und fährt in diesem Jahr  nach Japan. Hiroshima war als Partnerstadt schon immer ein Ziel, jetzt ist Hamamatsu  hinzugekommen.

Viele langjährige Musikprojekte, wie MASALA, die Fête de la Musique und andere, dürfen sich jetzt mit dem neuen Partner-Logo schmücken. Seit 2015 sind Barockgruppen der HMTMH, das Scottish German Jazz Collective und der Mädchenchor als Repräsentanten von Hannover in andere Cities of Music gereist. Mit dem Kongress „Digital Sounds“ hat ein Projekt in der Schalterhalle des Anzeiger-Hochhauses Akzente gesetzt. Über das was, wie und wer mit wem befinden das Kulturbüro und das Kulturdezernat mit Steuerungsgruppe, Beirat, Botschaftern und über 130 Partnern der Musikkultur.

Fragen und Anmerkungen aus dem Plenum bezogen sich auf die aufwendige Planung einer UNESCO City of Music Gala der Service Clubs für Hannover e.V., die Beziehung zwischen Gesellschaft und Landeshauptstadt, die Promotion des gerade erst erschienenen "City of Music Songs" von Marc Masconi. Diskutiert wurde auch über den Bekanntheitsgrad des UNESCO-Titels bei der hannoverschen Bevölkerung.

Auf die Frage nach neuen Projekten wurde bekannt, dass sogar der hannoversche Doyen die verbindende Kraft der Musik nutzen möchte, um im Herbst 2017 konsularisch und nationenübergreifend ein Konzertfest zu veranstalten. Während der CeBIT gibt es "Rock the block". Der ganz große Wurf lässt wohl noch auf sich warten, aber es ist ja auch nicht so leicht mit dem Weltfrieden.

Bericht: Ariane Jablonka