#OpenLabMedien: „Ich bin gern freier Journalist“

Für Lisa Stegner, Oliver Vollmering und Bruno Brauer ist die selbständige Arbeit als freie Journalisten die erste Wahl. Sie haben sich bewusst für die Freiberuflichkeit entschieden, weil für sie die Vorteile – etwa das selbstbestimmte Arbeiten – manche Nachteile wie unsichere Auftragslage und Herausforderungen bei Buchhaltung, Akquise, Altersvorsorge und Krankenversicherung überwiegen.

Bei der dritten #OpenLabMedien-Veranstaltung des Presse Club Hannover zur Situation freier Journalisten gaben sie Studierenden Tipps für den Berufseinstieg („zehn Jahre vorausdenken ist manchmal hilfreich“) und tauschten sich mit Clubmitgliedern intensiv über das Alltagsgeschäft aus.

So variieren die Bedingungen je nach Schwerpunkt (Print oder Videojournalist), weiteren Kenntnissen (z.B. über IT-Technik für Social Media-Portale) und Auftraggeber-Netzwerken. Ist für den einen eine Schwerpunktsetzung gut, so hat Lisa Stegner die Erfahrung gemacht, dass sie sich am Markt behauptet, weil sie Print, Online und Social Media-Kanäle bedienen kann. Bruno Brauer wiederum hat sich mit dem Schreiben von Biografien einen neuen, besonderen Schwerpunkt aufgebaut. Alle drei sind über Umwege – z.B. nach Ausbildungen zum Elektriker und Nachrichtengerätemechaniker – zum Journalismus gekommen.

Mit dabei war auch der PCH-Ehrenvorsitzende Rolf Zick, der über seinen Berufseinstieg in Göttingen berichtete: Als er 1948 für das Göttinger Tageblatt „den gesamten Landkreis Göttingen machen sollte“, blieb ihm mangels Telefon und anderer IT-Unterstützung nur übrig, den Landkreis zu Fuß zu bereisen. „Ich bin mit dem Verlagswagen immer bis zum äußersten Ort im Landkreis gefahren und dann 25 bis 30 Kilometer von Dorf zu Dorf gegangen und habe Bürgermeister, Vereinsvorsitzende oder Bäcker nach Neuigkeiten befragt“, schilderte Zick.