Pressemitteilung vom 10. Mai 2013
Das Kuratorium „Leibniz-Ring-Hannover“ verleiht den diesjährigen „Leibniz-Ring-Hannover“ an Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Madjid Samii
Das Kuratorium begründet seine Entscheidung folgendermaßen:
Madjid Samii ist ein begnadeter Neurochirurg mit weltweiter Reputation. Als Ehrenpräsident und Botschafter für Afrika der Weltvereinigung der Neurochirurgen hat er „Afrika 100“ ins Leben gerufen: Paten aus Deutschland finanzieren die Ausbildung von einhundert afrikanischen Ärzten zu Neurochirurgen in und für Afrika. Damit soll das Defizit an Neurochirurgen auf dem schwarzen Kontinent abgebaut werden. Tod durch Kopfunfälle ist dort Todesursache Nummer 1
Madjid Samii ist ein weltweit wirkender Brückenbauer. Dabei hat er sich weder von bürokratischen Hindernissen noch von persönlichen Anfeindungen abschrecken lassen völkerverständigend zu wirken. Feindbilder abbauen, Vorurteile überwinden, einander kennen lernen, das Verbindende im Verschiedenen entdecken - so will er Gräben zwischen den Völkern überbrücken. Dabei ist die Medizin seine "Waffe". Mit ihr will er die Welt zu einem besseren Ort machen. Madjid Samii, im Iran geboren, dann in Hannover sesshaft geworden, ist in vielerlei Hinsicht ein außergewöhnlicher Mensch. Er ist eine Persönlichkeit, die von Hannover aus ganz im Sinne des Universalgelehrten Leibniz weit über sein medizinisches Fachgebiet hinaus wirkt. Er ist auch ein Vorbild für Friedensarbeit.
Mit dem „Leibniz-Ring-Hannover“ bezeugt das Kuratorium seinen großen Respekt vor einem Mann, der Herausragendes geleistet hat und durch seinen ganz persönlichen Einsatz zu einem Botschafter des Heilens wurde. Mit dem „Leibniz-Ring-Hannover“ verneigt sich das Kuratorium vor Madjid Samii, der ein moderner Albert Schweitzer ist.
Der „Leibniz-Ring-Hannover“ wird im November an Prof. Samii verliehen. Schirmherr der Veranstaltung ist Ministerpräsident Stephan Weil. Die Laudatio wird Altbundeskanzler Gerhard Schröder halten.
Prof. Samii ist ein weltbekannter Mediziner, der aus dem Iran nach Deutschland eingewandert ist. Nun verwirklicht er „AFRIKA 100“. Todesursache Nummer eins in Afrika sind Unfälle mit Kopfverletzungen. Schuld daran ist die vollkommen unzureichende ärztliche Versorgung. Besonders die bei Kopfunfällen dringend notwenigen Neurochirurgen fehlen.
Prof. Madjid Samii, Ehrenpräsident der Weltvereinigung der Neurochirurgen, will dies bekämpfen. Er gründete in der Weltunion eine Stiftung und dann ein Ausbildungszentrum für Neurochirurgen in der marokkanischen Hauptstadt Rabbat. Dort werden seither Ärzte aus Ländern südlich der Sahara – Subsahara – ausgebildet, die als Neurochirurgen in ihren afrikanischen Heimatländern tätig sind und selbst einheimische Ärzte zu Neurochirurgen ausbilden.
Aktuelle Statistiken zeigen, dass in westlichen Ländern auf einen Neurochirurgen 230 Tausend potentielle Patienten kommen. In Afrika ist das Verhältnis alarmierend: Auf einen Neurochirurgen kommen 5,6 Millionen Menschen. Fast 25-mal soviel wie in der entwickelten Welt!
Auf diese erschreckende Tatsache hat Prof. Samii den amtierenden Weltpräsidenten der Neurochirurgen, den US-Amerikaner Peter Black, aufmerksam gemacht. Black ernannte Prof. Samii daraufhin im Jahr 2011 zum „Botschafter für Afrika“. Seine Aufgabe: Deutlich mehr Neurochirurgen sollen in Afrika ausgebildet werden.
Im Herbst 2011 präsentierte Prof Samii „Afrika 100“.Er persönlich verpflichtet sich dafür zu sorgen, dass ab diesem Jahr 100 Ärzte aus Afrika in Afrika und für Afrika zu Neurochirurgen ausgebildet werden. Durch die gleichzeitige Ausbildung an verschiedenen hierzu befähigten afrikanischen Standorten werden innerhalb von sechs Jahren 100 zusätzliche Neurochirurgen in Afrika ausgebildet. Die Vision: Diese neuausgebildeten Neurochirurgen haben dann das Wissen, in weiteren bis zu sechs Jahren bis zu 1000 Neurochirurgen zusätzlich auszubilden!
Zwischenzeitlich sind alle afrikanischen Staaten aufgefordert worden Kandidaten zu benennen. Im Januar 2013 begann die Ausbildung für die ersten Mediziner. Als ausgebildete Neurochirurgen kehren die Teilnehmer von „Afrika 100“ in ihre Heimatländer zurück und werden dort selbst zu „Lehrern“ der Neurochirurgie für ihre afrikanischen Kollegen.
Mit Erfolg suchte Prof. Samii Persönlichkeiten, die sich für „Afrika 100“ engagieren wollen. Als „Paten“, die eine persönliche Beziehung zu den auszubildenden Medizinern haben, sorgen sie für die Finanzierung der Ausbildung „ihres“ Arztes zum Neurochirurgen. So wird ihr Ausbildungsgeld in die Entwicklung der Gehirnzellen „ihres“ Arztes investiert und in „graue Zellen“ umgewandelt. Zu den ersten Paten zählen Altbundespräsident Horst Köhler, Altbundeskanzler Gerhard Schröder und Ferdinand Piëch.
Der „Leibniz-Ring-Hannover“ wird in diesem Jahr zum 16. Mal verliehen. Eine Übersicht über die bisherigen Preisträger finden Sie hier. Die Preisträger werden vom Kuratorium Leibniz-Ring-Hannover nominiert.